Ursprünglich befanden sich seit dem 13. Jahrhundert auf allen 4 Türmen und dem niedrigeren Vierungsturm hölzerne Spitzdächer. Diese wurden wahrscheinlich mit Bleiplatten belegt.
Anmerkung:
Die beiden östlichen Türme des Bamberger Domes wurden um 1232 nach dem Vorbild der Westtürme von Laon gebaut. Statt Ochsen sind in Bamberg „Kühe“ zu sehen.
Die Kathedrale von Laon: links der von uns rekonstruierte ursprüngliche Bauzustand der Westfassade um das Jahr 1230. Rechts die aktuelle Optik (April 2019).
Die Form der Dächer haben wir von einer Abbildung der Westfassade aus dem Jahre 1789 übernommen.
1) Der massive Stützpfeiler rechts außen wurde wohl in späteren Jahrhunderten hinzugefügt. Rein optisch stört er die Bausymmetrie der Fassade. In der Erbauungszeit der Fassade gab es ihn wohl noch nicht.
2) Auch die Steinfigur rechts oben zwischen den Türmen ist eine Erfindung des 19. Jahrhunderts im Zuge der Restaurierungsarbeiten an der Kathedrale.
3) Verschiedene Literaturquellen behaupten, dass die Fensterrose der Westfassade ursprünglich anders aussah – und erst im Zuge der Restaurierungsarbeiten ab 1850 die jetzige Form bekam. Nach Abgleich mit alten Aquarellen und Stichen der Fassade um 1830-36 (vor Beginn der Restaurierungsarbeiten ab 1850) können wir dies nicht bestätigen.
Die Kathedrale von Laon: Drohnenblick auf die Südfassade.
Wir zeigen den baulichen Idealzustand mit sechs Türmen plus dem niedrigerem Vierungsturm. Ursprünglich befanden sich seit dem 13. Jahrhundert auf den insgesamt vier errichteten Türmen und dem niedrigeren Vierungsturm hölzerne Spitzdächer. Diese wurden mit Dachziegeln oder Bleiplatten belegt. Der flache Ostchor (rechts außen) ist ungewöhnlich. Bei vielen späteren französischen Kathedralen im gotischen Baustil ist der Ostchor abgerundet gebaut.
Die Kathedrale von Laon: Damals-Jetzt.
Hier der direkte Vergleich zwischen der im 12./13. Jahrhundert geplanten bzw. gebauten Kathedrale und dem jetzigen Erscheinungsbild im 21. Jahrhundert (April 2019). Mit den flachen Turmabschlüssen liegt die Kathedrale wie amputiert in der Landschaft.
Die Kathedrale von Laon: Drohnenblick auf die Nordfassade. Hier der geplante, aber nie gebaute Bauzustand mit sechs Türmen und dem Vierungsdach.
Die Hügelkuppe der Altstadt von Laon ist sehr gut zu erkennen. Die Türme der Kathedrale (hier mit den ursprünglichen Spitzdächern) sind damals wie heute weit in das Land zu sehen. Nach der Abbildung von Matthaeus Merian aus dem 17. Jahrhundert ist unsere Motiv wieder das erste, das den ursprünglichen Bauzustand zeigt.
Hier ein näherer Drohnen-Blick auf die Nordseite der Kathedrale.
Wir zeigen den baulichen Idealzustand mit sechs Türmen plus dem niedrigerem Vierungsturm. Ursprünglich befanden sich seit dem 13. Jahrhundert auf den insgesamt vier errichteten Türmen und dem niedrigeren Vierungsturm hölzerne Spitzdächer. Diese wurden mit Dachziegeln oder Bleiplatten belegt.
Wenn die Steine für den Bau tatsächlich jahrzehntelang von Ochsen diesen steilen Hang hinaufgezogen wurden, dann sind die berühmten Ochsenfiguren an den Westtürmen der verdiente Lohn.
Stammen die Steine für die Kathedrale vom Stadtplateau selbst (=kurze Transportwege) oder wurden sie aus einem entfernten Steinbruch nach und hoch nach Laon transportiert? Eine echte Schinderei für Tier und Mensch.
Architektonisch fehlt für uns der Abschluss durch einen abgerundeten Ostchor (wie in Reims, Amiens etc.). Links bricht die Kathedrale optisch unschön ab. Es fehlt der optische Ausgleich zu den Türmen der Westfassade.
Hier der Blick auf die Kathedrale von Westen – eingeblendet sind die früheren Spitzdächer plus dem Vierungsdach und alle sechs geplanten Türme zu sehen.
Die Kirche liegt am östlichen Ende des alten langgestreckten Stadt-Plateaus. Eine gute Wahl. So hatten viele der damaligen Bewohner der Altstadt im Mittelalter mehrheitlich diesen schönen Anblick.
Hier der Geplant-Jetzt-Vergleich – 13. Jahrhundert zu 21. Jahrhundert.
Die flachen Turmhelme wirken auf uns dinosaurierhaft-archaisch. Sie haben auch etwas Amputiertes an sich.