Mit großer Wahrscheinlichkeit waren die Dächer der Kathedrale mit Bleiplatten belegt.
Zum einen wegen der Brand-, zum anderen wegen der Windgefahr.
Die Holzrahmen mussten vor Funkenflug, Blitzeinschlägen und auch vor Nässe und Schnee geschützt werden. Dachziegel hätten auf Dauer den Windbelastungen in 60-80 Metern Höhe nicht standgehalten – und wären herausgebrochen und heruntergefallen.
Alle Motive unserer Laon-Serie stellten wir von der Dachfarbe nun auf Bleigrün um.
–> Siehe Unterseite mit Detail-Infos zur Kathedrale (dort: Turmdächer in Schwarz).
Hier die Smartphone-entzerrte Westfassade der Kathedrale. Links ein Aufriss der Fassade nach Dehio zum Vergleich. Der Kirchenraum auf dem Farbbild wirkt gedrängter, die Türme kommen optisch größer zur Geltung. Das Gewicht der Türme wird deutlich. Anmerkung: um 1850 herum stand vor allem der Südturm (rechter Turm) vor dem Einsturz.
Links ein Aufriss der Fassade um 1850 – vor Beginn der Restaurierungsarbeiten. So sollte die Fassade danach aussehen. Mittig die aktuelle Fassade mit den von uns recherchierten Turmdächern – und in der „bereinigten“ Optik des Mittelalters. Rechts ein Aufriss der Fassade um 1843 – vor Beginn der Restaurierungsarbeiten. Wir fügten die Turmdächer fiktiv hinzu. Um 1843 waren beide Türme der Westfassade ohne Dachspitzen.
Links die berühmte Zeichnung eines Turmobergeschosses von Villard de Honnecourt um 1230, mittig eine Gravur aus dem Jahre 1843 (vor Beginn der Restaurierungsarbeiten), rechts ein Foto aus 2019.