Es sei vorausgeschickt:
Zum Zeitpunkt „16. März 1945“ war der Krieg in Europa schon längst entschieden.
Die Zerstörung Würzburgs rund 1 1/2 Monate vor dem Kriegsende ist die alleinige Schuld der NS-Diktatur. Deutschland hatte den Luftkrieg (auch mit Brandbomben) gegen Großbritannien begonnen – und somit “den ersten Stein geworfen”. Wer Wind sät, wird Sturm ernten (Bibelzitat). Im Jahre 2020 jährt sich zum 75. Mal der Tag des Angriffs – unser Beitrag zur Erinnerung und Mahnung.
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Zum Gestalten des 3-er-Motivs sichteten wir über Monate hinweg verschiedene Quellen (das Heft „Würzburg, 16. März 1945 21.25 Uhr – 21.42 Uhr“ von Heinrich Dunkhase, englische Bücher zu den Themen “Bomber Command” und „Pathfinder Force“, verschiedene Google-Quellen etc.).
Die Grundparameter (zeitlicher Ablauf der Angriffs sowie die Farben am Himmel) kommen der damaligen Realität wohl nahe. Zu 100 Prozent können nur Zeitzeugen die genaue Farbigkeit der “Christbäume” schildern.
Von links nach rechts (die drei Haupt-Phasen des Luftangriffs):
1. Markieren der Altstadt mit grünen „Target Indicatiors (TI´s); =“Christbäume“
2. Ausleuchten des Stadtgebietes mit weißen Magnesium-Fackeln
3. Feuerschein über dem kompletten Stadtgebiet
Im Vordergrund ist jeweils die Silhouette der „Festung Marienberg“ zu sehen.
Detail-Blick auf die 1. Phase: Das Unheil nimmt seinen Lauf; Abwerfen von grünen „Target-Indicators“ (Zielmarkierungen) über der verdunkelten Altstadt. Leuchtbomben kamen zu Beginn noch nicht zum Einsatz. Mit dem „H2S“-Radar und dem „Oboe“-Funkleitstrahl konnte das Stadtgebiet auch im Dunkeln gefunden werden. Dies belegen britische und deutsche Quellen. In der Bildmitte ist die ´Festung Marienberg´ zu sehen.
Detail-Blick auf die 2. Phase: Mittels Magnesium-Leuchtfackeln, die an Fallschirmen Richtung Boden schwebten, wurde das Stadtzentrum/die Altstadt taghell erleuchtet. Das belegen Aussagen von Zeugen des Angriffs.
Detail-Blick auf die 3. Phase: Die Stadt brennt orangerot. Auch Teile der ´Festung Marienberg´. Die abgeworfenen Stabbrandbomben erzeugten einen Flächenbrand mit über 2.000 Grad Celsius. Bis zu 5.000 Menschen kamen ums Leben – verbrannt, erstickt oder verschüttet. Denn in Würzburg gab es für die Bevölkerung keine massiven oder öffentlichen Luftschutzbunker.
Ein bis zwei Stunden nach dem Angriff lag eine dichte Rauch- und Qualmwolke über der brennenden Innenstadt von Würzburg. In der grauen Qualm-Wand ist im unteren Bereich noch leicht der rote Feuerschein zu erahnen. Denn unter dem Qualm wütete die Hitze des Stadtbrandes.
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Unsere neue Postkarte zum „16. März 1945“ – mit deutschem und englischem Text. Im DIN lang-Format (21 x 10,5 cm). Auf der Rückseite mit Informationen zum Angriff. In unserem Shop erhältlich. Hier nur mit einer Vorschau-Auflösung.
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Hier drei Motive, die einen Panorama-Blick auf das damalige Geschehen ermöglichen:
Zu Beginn des Angriffs wurden nach Quellenlage insgesamt vier grüne Zielmarkierungen „Target Indicators“, im deutschen Volksmund „Christbäume“ genannt, über dem nördlichen Stadtzentrum abgeworfen.
Nach unserem Wissenstand erfolgte dies „blind“, ohne zusätzliche Leuchtmittel. Es reichte die Zielortung mittels H2S-Radar und Oboe-Funkleitstrahl.
Nach der gesicherten Zielortung wurden Magnesium-Leuchtfackeln, die an Fallschirmen herunterschwebten, über dem Zielgebiet abgeworfen. Südlich der Stadt (im Motiv rechts) wurde dann der Zielpunkt (die Sportplätze an der Mergentheimer Str. – Höhe Judenbühlweg) für die ankommenden Bomber mittels grüner Zielmarkierungen festgelegt. Mit roten „TI´s wurde der genaue Zielpunkt markiert, verstärkt oder leicht verschoben. Mit kleinen gelben „TI´s“ wurde der finale Zielpunkt dann endgültig bestätigt. Ein „Master Bomber“, der den Angriff leitete, überwachte diese Markierungen.
In einem nur rund 17-minütigen Überflug von etwas mehr als 220 Bombern gelang es, das Stadtgebiet nahezu komplett in Brand zu setzen. Während des Angriffs wurde der Zielpunkt südlich der Stadt für die in Wellen angreifenden Bomber erneuert bzw. aufgefrischt (siehe Motiv rechts).
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Angenommen, ein Fotograf hätte damals während des Angriffs Schwarz-Weiß-Fotos geschossen, dann hätten diese entwickelt so aussehen können. Unser künstlerischer Vorschlag.
Weiter unten drei Panorama-Motive zum „16. März 1945“ ebenfalls in Schwarz-Weiß-Optik. Gäbe es Schwarz-Weiß-Fotos vom Angriff, würden diese so aussehen?
Phase 1: Abwurf von grünen Zielmarkierungen
Phase 2: Ausleuchten des kompletten Stadtgebiets und Markieren des Zielpunktes im Süden der Stadt.
Phase 3: Die brennende Stadt.